Zuckerrüben Journal Nr. 2/2015 - page 15

LZ 20 · 2015
Zuckerrübenjournal
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A N B A U
B E T R I E B S W I R T S C H A F T | M A R K T | P O L I T I K | A K T U E L L E S |
Deutschland bislang nicht als Krank-
heitserreger.
In den Niederlanden wurde der Er-
reger erstmals im Jahr 2007 als Auslö-
ser von Blattflecken isoliert. 2014 konn-
te der Pilz in Zuckerrübenbeständen in
Nordrhein-Westfalen in einem einzi-
gen Schlag aus dem Einzugsgebiet der
Zuckerfabrik Lage im Labor nachge-
wiesen werden.
Aufgrund der seit 2007 in den Nie-
derlanden zunehmenden Schäden ist
auch bei uns Aufmerksamkeit für die
durch den Pilz ausgelösten Flecken an-
gebracht. Der niederländische Name
„gele vlekjes“, also gelbe Flecken, be-
schreibt das Symptombild. Im Spät-
sommer ab Juli/August sind auf den
Blättern zunächst wenige kleine, unre-
gelmäßige gelbe Flecken sichtbar. Die
Zahl der Flecken nimmt jedoch schnell
zu und umfasst schließlich den kom-
pletten Blattapparat. Befall breitet sich
von einzelnen Nestern ausgehend im
Bestand flächendeckend aus. Die Fle-
cken nekrotisieren von der Mitte be-
ginnend und führen schließlich zum
Absterben der Blätter. Auch der Neu-
zuwachs wird befallen.
Am IRS in Bergen op Zoom wurde
die Pathogenität des Erregers Stem-
phylium sp. in umfangreichen Tests
nachgewiesen. Eine Artdifferenzie-
rung erfolgte bislang nicht. Die Wirk-
samkeit von Behandlungen mit Fungi-
ziden konnte in Klimakammerversu-
chen gezeigt werden.
Inzwischen sind Schäden in den Nie-
derlanden in zahlreichen Anbaugebie-
ten registriert worden. Insgesamt
konnten auf über 23 000 ha Symptome
beobachtet werden. Ertragsverluste
betrugen im Mittel 20 %.
Vermutlich überdauert der Pilz wie
bei anderen Kulturen bekannt in Pflan-
zenresten und auf Unkräutern, von de-
nen Neubefall ausgeht. Hohe Tempera-
turen sind wahrscheinlich förderlich.
Umfangreiche Untersuchungen zur
Biologie des Pilzes wurden bislang
nicht durchgeführt. Für die nächsten
Jahre ist erhöhte Aufmerksamkeit für
die durch Stemphylium ausgelösten
Schadsymptome angebracht.
Verdächtige Proben sollten immer
auch phytopathologisch im Pflanzen-
schutzdienst der Landwirtschaftskam-
mer NRW oder im Institut für Zucker-
rübenforschung getestet werden. Dafür
fallen im Rahmen des Monitorings kei-
ne Untersuchungsgebühren an.
Dr. Monika Heupel
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Pflanzenschutzdienst
S
temphylium-Pilze sind an einigen
Kulturpflanzen als Pflanzenpatho-
gene bekannt. So ist der Pilz nach wie
vor der wichtigste Erreger unter den
Laubkrankheiten bei Spargelkulturen.
Auch an einigen Zierpflanzen ist Stem-
phylium der Auslöser von Blattflecken.
In Zuckerrüben kennen wir den Pilz in
Pfeifer & Langen unterstützte diese Veranstaltung und
überreichte in einer der 14 Klassen den Ehrenpreis.
In den fünf rotbunten Klassen standen 34 Färsen. Bei
der letzten Entscheidung ging BaS Florina von Christian
Bange, Seibersbach, als Siegerin aus dem Ring, gefolgt mit
nur wenig Abstand von KOE Felia von der Koester KG,
Steinfurt.
In den schwarzbunten Ringen standen 69 Anwärterin-
nen. Der Richter wählte aus den Ia-Preisträgerinnen die
Atwood-Tochter The Emery aus dem Zuchtbetrieb von
Hans-Georg Theunissen, Kürten, zur Siegerin. Den Zu-
schlag für den Reservesiegerpreis erhielt die Snowflake-
Tochter Jadesky aus der Zucht der Hannen KG, Tönisvorst.
Am Schluss wählte der Richter aus den beiden Siegerfär-
sen The Emery als Grand Champion.
In den Betrieben Theunissen in Kürten und Hannen
KG in Tönisvorst werden seit Jahren BETA pur-Schnitzel
(Press-Schnitzel) aus Jülich ganzjährig in der Milchviehra-
tion eingesetzt. So war es für Pfeifer & Langen eine noch
größere Freude, auf dieser Färsenschau als Sponsor und
Zuschauer präsent zu sein.
Karl-Heinz Strauchen, Pfeifer & Langen Jülich
Kurt Hitkamp, Pfeifer & Langen Appeldorn
in Krefeld
Stemphylium-Blattflecken:
Jetzt aufmerksam sein
Stemphyllium-
befall beginnt mit
gelben Flecken.
Die Blattflecken
nekrotisieren und
schließlich ster-
ben die Blätter ab.
Fotos: IRS
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