Zuckerrüben Journal Nr. 2/2015 - page 17

LZ 20 · 2015
Zuckerrübenjournal
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A N B A U
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ger verursacht wird und zu den be-
kannten schwarz-faulen Rüben führt,
beginnt vorzugsweise im Erdbereich
und lässt die Rüben von außen nach
innen zunehmend schwarz werden.
Die dunkle, schwärzliche Färbung und
das tiefe Eindringen bis ins Rüben-
mark hinein sind typisch für Rhizocto-
nia solani. Im Gegensatz dazu verläuft
der Befall mit Rotfäule (Rhizoctonia vi-
olacea) mehr oberflächlich auf der äu-
ßeren Schale und die Färbung ist eher
dunkelviolett.
Befallsfördernd wirkt Sauerstoff-
mangel im Boden, ausgelöst durch
Strukturstörungen und Vernässung,
niedrige pH-Werte, eine stickstofflasti-
ge Düngung und viel unverrottete or-
ganische Substanz im Boden. Auf be-
kannten Befallsflächen ist es ratsam,
eine resistente Sorte anzubauen. Als
Präventivmaßnahme sollten möglichst
keine oder nur wenige Wirtspflanzen
in der Rübenfruchtfolge stehen, wie
zum Beispiel Gras und Mais. Auf kei-
nen Fall sollte Mais unmittelbar vor
Rüben angebaut werden und Mais-
ernterückstände sollten möglichst gut
zerkleinert werden. Auf dicht lagern-
den Flächen ist es ratsam, eine gezielte
tiefere Lockerung durchzuführen und
das Bodengefüge durch Kalkung und
Zwischenfruchtanbau zu stabilisieren.
Zur Prävention gehört ebenfalls, dass
Böden möglichst nur unter trockenen
Bedingungen befahren und bearbeitet
werden.
Rotfäule
Der Erreger der Rotfäule wird in der
Fachwelt unter anderem auch als Rhi-
zoctonia violacea bezeichnet. Die
Krankheit tritt seit einigen Jahren im-
mer wieder auf verschiedenen Schlä-
gen im Rheinland auf. Meist handelt es
sich dabei um Hochertragsstandorte,
oft in Möhren-, Kartoffel- und Raps-
fruchtfolgen. Der Befall mit Rotfäule
verläuft meist nur oberflächlich und
ist mit einem violetten Schimmer ver-
sehen. Die Ursachen sind nicht be-
kannt; hier besteht noch erheblicher
Forschungsbedarf. Rhizoctonia viola-
cea findet man häufiger auf staunassen
Böden mit schlechter Struktur, eben-
falls förderlich sind ein starkes Dicken-
wachstum mit einem geschwächten
Gewebe und hohe Bodentemperatu-
ren. Direkte Bekämpfungsmaßnahmen
sind nicht bekannt. Empfehlenswert
sind auf jeden Fall alle Maßnahmen,
die förderlich auf die Bodenstruktur
wirken und das Vermeiden von Wirts-
pflanzen.
Herz- und Trockenfäule
Eine Unterversorgung mit Bor führt im
Laufe der Vegetationsperiode zu Bor-
mangelsymptomen, der klassischen
Fotos: Alfons Lingnau
Der Zustand des Bodens und die Fruchtfolge, zum Beispiel mit Mais, spielen eine zentrale Rolle bei der Be-
kämpfung von Rhizoctonia solani.
Besonders starker Befall mit Ditylenchus.
Bei starkem Befall
mit Rhizoctonia
sterben die Blät-
ter ab und liegen
sternförmig am
Boden (links).
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