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Zuckerrübenjournal
LZ 20 · 2015
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T E C H N I K
Z U C K E R |
Unkraut wird reduziert
Hier dargestellt ist das Versuchsergeb-
nis der einzelnen Maßnahmen zum
Reihenschluss des Standortes im kon-
ventionellen Anbauverfahren (Pflug-
furche). Die Verunkrautung auf diesem
Versuchsstandort ist mit 44 Unkräuter
pro m
2
hoch. Leitunkräuter waren Bin-
gelkraut, Melde/Weißer Gänsefuß,
Gräser und Raps. Obwohl teilweise
deutliche Unterschiede in der Unkraut-
wirkung zwischen den einzelnen Vari-
anten festgestellt werden konnten, er-
gab die statistische Auswertung, dass
keine signifikanten Unterschiede zwi-
schen den einzelnen Varianten beste-
hen (siehe Grafik 1).
In der ersten Variante wurde im
Vergleich zu allen anderen Varianten
die geringste Unkrautwirkung erzielt,
ein Grund kann die heterogene Un-
krautverteilung und das besonders ho-
he Aufkommen von Bingelkraut sein.
Einen nur geringfügig höheren Un-
krautregulierungserfolg besaßen die
Varianten 4 und 5. In den Varianten 3
und 6 verblieben nach Durchführung
aller Maßnahmen 6 Unkräuter/m
2
,
was einer Unkrautwirkung von 85 %
entspricht. Eine Unkrautwirkung von
90 % ergab sich bei Variante 7 mit ei-
nem Unkrautbesatz von 4 Unkräutern/
m
2
zum Reihenschluss. Ein ebenfalls
hoher Unkrautregulierungserfolg
(94 %) wurde durch die Maßnahmen in
Variante 8 erzeugt. Den größten Un-
krautregulierungserfolg mit 98 % er-
zielte Variante 2. Dort blieb weniger
als 1 Unkraut/m
2
zurück.
Die Ergebnisse der Unkrautbonitur
zum Reihenschluss auf dem Mulch-
saatstandort zeigten ähnliche Unkraut-
regulierungserfolge und waren eben-
falls nicht signifikant abzusichern.
Die Wirkung aller Geräte und
Werkzeuge zur mechanischen Un-
krautregulierung beruhte auf dem
Herausreißen oder Verschütten der
Unkräuter. Die Wirkung der meisten
Geräte war am größten, wenn sich die
Unkräuter im Keimblattstadium befan-
den. Die Hacke konnte mit ihren
schneidenden Werkzeugen im Ver-
gleich zu den Striegeln jedoch auch
größere Unkräuter noch effektiv be-
kämpfen. Der Roll- und Zinkenstriegel
lockerte den Boden oberflächlich auf
einer Tiefe von 2 bis 3 cm, was dazu
separate zwölfreihige Bandspritze und
eine seitliche Bandspritze, für die ein
alternatives Düsensystem an die vor-
handene Bandspritze angebracht wur-
de. Dabei wurden jeweils zwei Flach-
strahldüsen je Rübenreihe angebaut,
die seitlich in die Reihe hineinspritz-
ten, um ähnlich wie eine Unterblatt-
spritze zu wirken.
Als rein mechanische Variante wur-
de ebenfalls eine Scharhacke mit zu-
sätzlichen Rollstriegeln von Annabur-
ger eingesetzt. Die Rollstriegel mit ei-
nem Durchmesser von 500 mm liefen
genau über die Pflanzenreihe, wo-
durch eine Unkrautkontrolle innerhalb
und zwischen den Rübenreihen erfolg-
te. Außerdem kam eine flächige Versi-
on des Rollstriegels zum Einsatz. Des
Weiteren wurde ein Zinkenstriegel
von Einböck mit einem Strichabstand
von 2,5 cm eingesetzt.
Insgesamt wurden in der Anlage,
im Rahmen einer dreimaligen Nach-
auflaufbehandlung, acht Verfahrens-
varianten verglichen (siehe Tabelle).
Stark verletzte
oder ausgerissene
Rüben durch den
Rollstriegel.
Varianten des Feldversuchs
Variante
1. NAK
2. NAK
3. NAK
1
Flächenspritze Flächenspritze
Flächenspritze
2
Flächenspritze Band
Hacke
Band
Hacke
3
Band Hacke Band
Hacke
Band
Hacke
4
Band/Hacke Band/Hacke
Band/Hacke
5
Flächenspritze HA/RS
HA/RS
Flächenspritze
6
Flächenspritze Rollstriegel
Rollstriegel
Flächenspritze
7
Flächenspritze HA/RS
HA/RS
seitliches Band Hacke
8
Flächenspritze Zinkenstriegel
Zinkenstriegel
Flächenspritze
NAK = Nachauflaufbehandlung im Keimblatt der Unkräuter; Band = Bandspritzung;
seitliches Band = seitliche Bandspritzung; Hacke = Scharhacke; HA/RS = Scharhacke
plus Rollstriegel
Als rein mechani-
sche Variante
wurde ein flächi-
ger Rollstriegel
eingesetzt.
Grafik 1: Verbliebene Unkräuter/m
2
und Unkrautwirkung in % der
Varianten bei Reihenschluss
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
1
2
3
4
5
6
7
8
Anzahl Unkräuter/m
2
Variante
Anzahl Unkräuter zu Reihenschluss
Ausgangsverunkrautung Unkrautwirkung
n.s.
n.s. = nicht signifikant
