LZ 20 · 2015
Zuckerrübenjournal
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| Z U C K E R
T E C H N I K
A N B A U | B E T R I E B S W I R T S C H A F T | M A R K T | P O L I T I K | A K T U E L L E S |
wandmengen um 30 bis 60 % reduziert
und somit auch die Herbizidkosten
verringert werden. Für die mechani-
sche Unkrautkontrolle fielen jedoch
deutlich höhere Maschinenkosten an
als für die Flächenspritzung. Diese be-
trugen bei den mechanischen Maßnah-
men zum Teil mehr als das Doppelte.
Eine Übersicht über die Herbizid- und
Maschinenkosten sowie den Arbeits-
zeitbedarf gibt Grafik 2.
Fazit
Die Forderung, Herbizide im Zuckerrü-
benanbau einzusparen, kann mit Hilfe
einer mechanischen Unkrautkontrolle
umgesetzt werden. Dies haben die Ver-
suchsaktivitäten ergeben. Dabei zeigte
sich, dass die mechanische Unkrautkon-
trolle in Kombination mit einer Band-
oder Flächenbehandlung bei der Un-
krautwirkung durchaus mit einer flächi-
gen Herbizidbehandlung mithalten
kann. Unter verschiedenen Standortbe-
dingungen konnten gleichwertige Un-
krautwirkungsgrade erzielt werden und
das trotz geringerer Herbizidaufwand-
mengen. Dennoch ist nicht zu vernach-
lässigen, dass die mechanische Unkraut-
kontrolle von verschiedenen Faktoren
wie den Witterungsbedingungen und
demWachstumsstadium der Pflanzen
abhängig ist und nicht immer optimale
Bedingungen dafür gegeben sind. Daher
sind weitere Prüfjahre erforderlich. Hin-
zu kommen die relativ hohen Maschi-
nenkosten und der vermehrte Arbeits-
zeitaufwand. Trotzdem sollte die Mög-
lichkeit, die mechanische Unkrautkont-
rolle in Zukunft als Ergänzung zur her-
kömmlichen Herbizidbehandlung
einzusetzen, weiter geprüft werden.
Carolin Schröllkamp
Clemens Eßer, LIZ-Koordinationsstelle
Prof. Dr. Peter Schulze Lammers,
Institut für Landtechnik Universität Bonn
führte, dass lediglich kleine Unkräuter
ausgerissen oder verschüttet wurden.
Des Weiteren wurde beobachtet, dass
ein Wachstumsunterschied zwischen
dem Unkraut und der Kulturpflanze
bestehen muss und die Zuckerrüben
mindestens das zweite Laubblattpaar
ausgebildet haben sollten. Ansonsten
bestand die Gefahr von Rübenverlus-
ten.
Neben dem Entwicklungsstadium
der Pflanzen hatte auch die Witterung
einen entscheidenden Einfluss auf die
Wirkung der Geräte. Gute Wirkungs-
grade wurden bei warmen und trocke-
nen Witterungsbedingungen erzielt,
weil dann die ausgerissenen Unkräu-
ter auf der Bodenoberfläche vertrock-
neten.
Das Anbausystem der Zuckerrüben
hatte keinen Einfluss auf die Unkraut-
wirkung der verschiedenen Maßnah-
men. Auch gab es, bedingt durch die
Mulchauflage, keinerlei Beeinträchti-
gung, wie zum Beispiel Verstopfung,
beim mechanischen Eingriff.
Rübenverluste konnten durch den
mechanischen Eingriff innerhalb der
Pflanzenreihe nicht ausgeschlossen
werden. Die Hacke-Rollstriegel-Kombi-
nation erzeugte dabei die höchsten
Pflanzenverluste von 3 bis 6 %. Diese
sind durch den Rollstriegel bedingt,
der für eine Bearbeitung innerhalb der
Kulturpflanzenreihe sorgt. Auf dem
Pflugsaatstandort zeigte auch der flä-
chige Rollstriegel relativ hohe Pflan-
zenverluste von über 5 %, da viele Rü-
ben herausgerissen oder deren Blatt-
werk stark zerstört wurde. Im Ver-
gleich dazu erwies sich der Zinken-
striegel als rübenschonend und
verursachte, trotz der auf „Griff“ ge-
stellten Zinken, Pflanzenverluste von
nur 1 bis 2 %. Insgesamt wurde die Hö-
he der Kulturpflanzenverluste, bedingt
durch die mechanischen Maßnahmen,
als nicht ertragswirksam eingeschätzt.
Durch die kombinierte chemische
und mechanische Unkrautkontrolle so-
wie durch die rein mechanischen Maß-
nahmen konnten die Herbizidauf-
Scharhacke mit
Rollstriegel
Bandspritze mit
unterschiedlichen
Düsensystemen
Rollstriegel
Normale Bandspritze
Seitliche Bandspritze
Grafik 2: Gesamtkosten und Arbeitszeitbedarf*
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
0
50
100
150
200
250
300
350
400
1
2
3
4
5
6
7
8
Arbeitszeitbedarf h/ha
Kosten €/ha
Variante
Herbizidkosten Maschinenkosten Arbeitszeitbedarf
*Nach Erfahrungssätzen überbetrieblicher Maschineneinsatz, inklusive Schlepper, Fahrer und Diesel
