Zuckerrüben Journal Nr. 2/2015 - page 21

LZ 20 · 2015
Zuckerrübenjournal
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| Z U C K E R
T E C H N I K
A N B A U | B E T R I E B S W I R T S C H A F T | M A R K T | P O L I T I K | A K T U E L L E S |
In den Fahrgassen
konnte in diesem
nassen Frühjahr
schon mal Wasser
stehen, so Beu-
ters. Mit Luftbild-
aufnahmen lassen
sich Bodenproble-
me großräumig
lokalisieren.
F
ür eine mechanische Unkrautkon-
trolle stehen neben altbewährten
Hackmaschinen mit verschiedenen
Scharsystemen, die auch in Kombina-
tion mit einer Bandspritze eingesetzt
werden können, weitere Geräte zur
Verfügung. Dabei handelt es sich um
Geräte, die einer Unkrautkontrolle in-
nerhalb und zwischen den Rübenrei-
hen dienen. Weitere Neuheiten, wie
Kamera- und GPS-Steuerung, werden
zurzeit entwickelt. Diese ermöglichen
eine Verringerung der unbearbeiteten
Fläche, eine Reduzierung von Pflan-
zenverlusten und bieten eine höhere
Schlagkraft aufgrund höherer Arbeits-
geschwindigkeiten.
Um die Effekte neuer Verfahren der
chemisch-mechanischen Unkrautkon-
trolle zu testen, wurde ein mehrjähri-
ger Versuch des Instituts für Zucker-
rübenforschung in Göttingen ins Le-
ben gerufen (Varianten 1 bis 4). Einige
zusätzliche Varianten (5 bis 8) wurden
im Zuge einer Masterarbeit in Zusam-
menarbeit mit dem Institut für Land-
technik in Bonn und dem Landwirt-
schaftlichen Informationsdienst
Zuckerrübe, angehängt.
Durchgeführt wurde der Versuch
auf zwei Standorten im Rheinland. Die
Standorte unterschieden sich hinsicht-
lich des Anbausystems der Zuckerrü-
ben, die in Mulchsaat und nach einer
konventionellen Pflugfurche angebaut
wurden. Das Ziel des Versuches lag da-
rin, ob geeignete Kombinationen von
chemischen und mechanischen Un-
krautregulierungsmaßnahmen den
Herbizideinsatz verringern können.
Dazu wurde der Unkrautregulierungs-
erfolg der kombinierten chemischen
und mechanischen Maßnahmen unter-
sucht und mit einer reinen Herbizidbe-
handlung verglichen. Neben dem Un-
krautregulierungserfolg wurde der
Einfluss des Anbausystems berücksich-
tigt.
Diese Technik war im Einsatz
Eingesetzt wurden neben einer be-
triebsüblichen Pflanzenschutzspritze
eine zwölfreihige Standardhacke von
Schmotzer mit Gänsefußscharen, eine
Hilft die Hacke
gegen Unkräuter?
Europaweite politische Bestrebungen, den Einsatz von chemischen
Pflanzenschutzmitteln zu verringern, führen bei der Unkrautkon-
trolle im Zuckerrübenanbau dazu, dass die Verwendung von Herbi-
ziden reduziert werden soll. Deshalb beschäftigt man sich wieder
vermehrt mit der mechanischen Unkrautregulierung im
Zuckerrübenanbau.
Griff zu bekommen. Mit dem Aufkom-
men resistenter und toleranter Zu-
ckerrübensorten hat sich die Situation
deutlich entschärft.
Und doch ist Lothar Beuters vor-
sichtig. Er baut nematodentolerante
Sorten an. „Man muss aufpassen mit
den Nematoden“, meint er als Prakti-
ker. Bei Flächenantritt hält er den Ist-
Zustand per Schwadbeprobung fest
und wiederholt diese jeweils nach dem
Rübenanbau, um herauszufinden, wie
sich die Nematoden auf seinen Flä-
chen entwickeln. Um Raps als Fang-
pflanze für die Zystennematoden zu
nutzen, hält er größte Feldhygiene ein.
Seit über 15 Jahren hat er Raps in der
Fruchtfolge und bekämpft auflaufen-
den Ausfallraps nach dem Temperatur-
summen-Modell. „Den Ausfallraps
muss man hart anpacken“, spricht er
aus Erfahrung. Die Maßnahmen müss-
ten deshalb in der Regel wiederholt
werden. Als Zwischenfrucht passt Öl-
rettich besser zu Raps als Senf, den er
ebenfalls nach Möglichkeit pfluglos
bestellt.
Für ihn hat sich gezeigt: Wenn man
die für Neulandflächen bekannten
Spielregeln gewissenhaft umsetzt, sind
gerade bei der Zuckerrübe hohe Erträ-
ge zu erwirtschaften. Denn mehr als
andere Kulturpflanzen profitiert sie
vom hohen Wasserhaltevermögen der
Böden und können durch geschicktes
mineralisches Düngemanagement in
der Entwicklung gesteuert werden.
Christiane Aumüller-Gruber
Der Zinkenstriegel
von Einböck hat
einen Strichab-
stand von 2,5 cm.
1...,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20 22,23,24
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