Zuckerrüben Journal Nr. 2/2015 - page 8

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Zuckerrübenjournal
LZ 20 · 2015
| A K T U E L L E S | P O L I T I K | M A R K T | B E T R I E B S W I R T S C H A F T
A N B A U
T E C H N I K | Z U C K E R |
Flächen mit besonderen Problemen
(Nematodenbelastung oder Ditylen-
chus) gehören der normale Zwischen-
fruchtanbau ohne Einschränkungen
und vor unempfindlicheren Kulturen
oder Flächen ohne Spezialprobleme
der Zwischenfruchtanbau für das
Greening.
Tipps zum Greening-
Zwischenfruchtanbau vor Rüben
Viele Praktiker werden ab 2015 auf ei-
nem größeren Teil der Zwischen-
fruchtfläche nach den Greeningvorga-
ben arbeiten müssen. Vonseiten der
Züchter und des Handels werden mitt-
lerweile eine Vielzahl greeningtaugli-
cher Mischungen angeboten und be-
worben. Das Angebot ist riesig und
wird täglich größer. Bei Fertigmi-
schungen garantiert der Anbieter die
Greeningtauglichkeit. Das schafft Si-
cherheit, hat aber im Vergleich zu
ebenfalls möglichen Eigenmischungen
wahrscheinlich auch seinen Preis.
Über Einkaufsbelege, Rückstellproben
vom Saatgut und die Prüfung auf den
Ackerflächen, ist das Einhalten der
Vorschriften im Betrieb kontrollierbar.
Beim Abschlegeln der Bestände sollten
bewusst kleine Teilflächen stehen blei-
ben, um dem Prüfer die Kontrolle auf
den Flächen zu erleichtern. Eine ent-
sprechende Mischung muss mindes-
tens zwei Partner enthalten. Der Sa-
menanteil eines Partners, aber auch
der maximale Anteil von zugelassenen
Gräserarten darf maximal 60 % betra-
gen.
Bei der Zusammenstellung von Mi-
schungen sollten die wichtigsten Zwi-
schenfrüchte die Basis bilden. Das sind
in Rübenfruchtfolgen einfachresisten-
te Ölrettich- oder Senfsorten und in
Kartoffelfruchtfolgen multiresistente
Ölrettichsorten. Beide Arten sind in-
tensiv züchterisch bearbeitet und bie-
ten neben der Robustheit beim Auflauf
den wichtigen phytosanitären Zusatz-
nutzen.
Mischung auch schwierig
Die für Zuckerrüben zunächst nahelie-
gende Mischung von Ölrettich und
Senf hat bei näherer Betrachtung nicht
nur Vorteile. Wer dicke Rettiche ver-
meiden will, der muss den Ölrettich
dicht genug säen. Über die Prozent-
regelung bei den Samenanteilen stei-
gen dann unweigerlich die Aussaat-
stärken beim Senf und damit auch die
Aussaatkosten.
Eleganter sind daher Mischungen
von Senf oder Ölrettich mit kleinkörni-
gen Partnern, wie Lein, Phacelia, Ram-
tillkraut oder Alexandrinerklee. In die-
sen Mischungen kann man die Aus-
saatmenge des Basispartners gewohnt
hoch halten und mit relativ kleinen
Zumischmengen weiterer Partner den
gesetzlichen Vorgaben auch kosten-
So ist genügend Platz zur sinnvollen
Integration des Greenings.
Der klassische Zwischenfruchtan-
bau ohne gesetzliche Einschränkungen
in Bezug auf Mischpartner, Düngung
und Umbruchtermin hat bei den ver-
schiedenen Kulturen unterschiedliche
Auswirkungen. Für Kartoffeln oder
Feldgemüse, wie zum Beispiel Möh-
ren, sind sich alle einig, dass die Gree-
ningbestimmungen vor allem aus phy-
tosanitärer Sicht Nachteile bringen
können. Auch bei Zuckerrüben haben
Reinsaaten mit Senf oder Ölrettich
und der Möglichkeit der optimalen
Düngung in puncto Heterodera-
schachtii-Bekämpfung Vorteile gegen-
über Mischungen. Bei Mais oder Kör-
nerleguminosen hingegen fallen die
geschilderten Nachteile deutlich gerin-
ger aus. Hier entscheidet wohl eher
der Preis der Mischung.
Daher ist es pflanzenbaulich und
ökonomisch sinnvoll, zukünftig beim
Zwischenfruchtanbau zu differenzie-
ren. Vor die höherwertigen oder emp-
findlichen Kulturen, wie Kartoffeln
oder Möhren oder Zuckerrüben auf
Greeningtaugliche Zwischenfruchtmischungen
Anbieter
Mischung
Saatmenge in kg/ha
Ölrettich
Senf
Phacelia
Ramtillkraut
Sand-/Rauhafer
Lein
Buchweizen
Alexandrinerklee
Futtererbse
Sommerwicke
Blaue Bitterlupine
Greeningmischungen für Zuckerrüben
KWS
Ackerfit Rübe
25 x x
KWS
Ackerfit Rübe Plus
35 x x
x
Saaten Union Viterra Rübe
25 x x
Saaten Union Ölrettich + Lein
30 x
x
Saaten Union Gelbsenf + Alexandrinerklee
25
x
x
Saaten Union Viterra Mulch
50 x
x
Saaten Union Viterra Trio
25 x
x
x
DSV
Betasola
40 x
x x
x
x
DSV
Betamaxx
45
x x x
x x x x
Freudenberger
TG 2 Rübenfit
30 x x x
x
x
Freudenberger
Progreen GM 2
30 x x
x
Rudloff
Optima Green Nematodenkiller
35 x x
x
RWZ
BetaPro
30 x x x
x
x
x
Greeningmischungen für Kartoffeln
Saaten Union Ölrettich + Lein
30 x
x
Saaten Union Viterra Intensiv
50 x
x
Saaten Union Viterra Potato
80 x
x
x
DSV
Betasola
40 x
x x
x
x
Freudenberger
TG 13 Gemüsefit
30 x
x
x
Freudenberger
TG 3 Solara
40 x
x
x x x
x
RWZ
GeKaMix
25 x
x
x
In Zukunft muss
man sich ent-
scheiden, ob man
den klassischen
Zwischen-
fruchtanbau oder
Mischungen ent-
sprechend der
Greeningauflagen
für den Betrieb
wählt.
Fotos: agrar-press
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