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LZ 9 · 2016

Zuckerrübenjournal

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In der Spitzengruppe

angekommen

Ein kühles Frühjahr mit zweigeteilter Saat, ein trocken heißer Sommer und ein

außerordentlich wüchsiger Herbst prägten das Vegetationsjahr 2015. Trotzdem gab

es am Ende ein erstaunlich gutes Ernteergebnis.

was Skepsis zur Kenntnis nahmen. Die

Prognose bewahrheitete sich aber. Der

größte Zuckerertragszuwachs wurde

2015 durch einen im Kampagneverlauf

stark steigenden Zuckergehalt erzielt.

Lange offene Witterungsphasen mit

hoher Einstrahlungsintensität tagsüber

und Abkühlung nachts förderten die

Zuckerbildung ebenso wie der bis zum

Kampagneende gesunde Blattapparat.

Dazu kamen ungewöhnlich hohe Tem-

peraturen bis Weihnachten, die in Ver-

bindung mit ausreichender Boden-

feuchte ein Pflanzenwachstum bis zum

Abschluss der Rodearbeiten bewirkten.

Sehr unproblematische Kampagne

Mit Ausnahme sehr kurzer Nässepha-

sen verlief die Kampagne unpro-

blematisch. Das lag neben der günsti-

gen Witterung an der kurzen Kampa-

gnedauer. Infolge des notwendigen Rü-

ben- und Zuckervortrags von 2014/15

auf 2015/16 wurde die Anbaufläche ge-

genüber dem Vorjahr um rund 19 %

eingeschränkt. Daraus und aus einer

hohen Tagesverarbeitung in den Wer-

ken Jülich und Euskirchen resultierte,

dass die Kampagne in allen drei Wer-

ken noch im alten Jahr abgeschlossen

werden konnte. Die Gesamtabzüge be-

wegten sich mit durchschnittlich 8,2 %

auf niedrigerem Niveau als in den Vor-

jahren. Der Anteil des Kopfabzugs

(rund 3,3 %) ist gegenüber dem Vorjahr

in etwa gleich geblieben. Der Wert

passt gut zu dem Anteil entblatteter

Rüben, der ungefähr bei 35 % liegt. Der

Abzug für Erdanhang und organischen

Rest lag durchschnittlich bei knapp un-

ter 5 %. Rübenschädigender Frost trat

nicht auf.

4 % Vortrag auf 2016/17

Immer wieder wiesen Rübenbauer-

Verband und Pfeifer & Langen im Ver-

lauf des vergangenen Jahres auf die

nach wie vor großen Lagerbestände an

Nichtquotenzucker in der EU hin und

auf die nach wie vor problematische

Marktlage und Preissituation für diese

Zuckerkategorie. Bereits mit der An-

baueinschränkung 2015 in exakt der

Höhe des Rübenvortrags reagierten

die rheinischen Anbauer sehr marktge-

recht auf die wirtschaftlichen Rahmen-

bedingungen. Die gute Anbauplanung

bewirkte, dass sich trotz der guten

Ernte die Menge an erzeugtem Über-

schusszucker 2015/16 in Grenzen hielt.

Das, was oberhalb der preislich abgesi-

cherten 115 % der Quotenrübenmenge

Der Rübenertrag

lag im Rheinland

bei 77,6 t/ha mit

einem Zuckerge-

halt von 17,7 %.

Foto:

Twan Wiermans

I

m Rheinland waren die negativen

Folgen der Sommertrockenheit zwar

auch zu spüren, bei Weitem aber nicht

so stark wie in anderen Teilen

Deutschlands und Europas. Insbeson-

dere bei mittleren bis späten Rode-

und Abfuhrterminen wurden die weni-

ger günstigen Wachstumsbedingungen

bis Mitte August durch einen klima-

tisch für die Rübe fast perfekten

Herbst mehr als kompensiert. Zwar

gab es auch im rheinischen Anbauge-

biet Regionen, wie das Maifeld oder

leichtere Standorte entlang der Rhein-

schiene, die überproportional unter

dem zwischenzeitlichen Wasserman-

gel litten. Insgesamt aber wurde aber-

mals ein erstaunlich gutes Ertrags-

ergebnis erzielt. Mit durchschnittlich

77,6 t/ha Rübenertrag und einem Zu-

ckergehalt von 17,7 % ist es sogar der

zweitbeste Rübenertrag und der dritt-

beste Zuckerertrag aller Zeiten. Damit

stabilisiert sich der langjährige Trend

der Ertragssteigerung von 2 % pro Jahr

(siehe Grafik).

Bereits zu Kampagnebeginn pro-

gnostizierte der Rheinische Rübenbau-

er-Verband (RRV) auf Grundlage der

Proberodungen einen Durchschnitts-

rübenertrag von 76 t/ha, was viele zu-

nächst mit Überraschung und auch et-

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