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LZ 9 · 2016

Zuckerrübenjournal

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D

ie bange Frage, wie es weitergeht

mit der Rübe, hatte über 560

Landwirte nach Bergheim gelockt.

Aber die Verhandlungen zwischen

Pfeifer & Langen und dem RRV sind

noch nicht abgeschlossen. „Die Rübe

ist wichtig für uns und sie muss wirt-

schaftlich bleiben“, so Conzen. Verän-

derungen könnten auch Chancen be-

inhalten. „Vielleicht gelingt es uns ja,

gemeinsam mit Pfeifer & Langen, unse-

re Marktposition auszubauen?“

„Wir brauchen die Rübe und hoffen,

dass sie auch in Zukunft gut bezahlt

wird“, so Michael Horper, Präsident

des Bauern- und Winzerverbandes

Rheinland-Nassau e. V., in seinem

Grußwort. „Die Rübenanbauer aus

dem Maifeld fühlen sich gut vertreten

im Verband, wir stehen in diesen

schwierigen Zeiten eng zusammen.“

Wie geht es weiter mit der Rübe?

Das Thema Zukunft der Zuckerver-

marktung ab 2017 wurde natürlich mit

Spannung erwartet und heftig disku-

tiert (siehe auch LZ 3/2016, Seite

14/15). Frank Walser, Geschäftsführer

bei Pfeifer & Langen, betonte: „Pfeifer &

Langen und die Landwirtschaft sind

ein traditionell gut eingespieltes Team,

das Erfolg hat, sonst wären wir schon

längst vom Markt verschwunden. Aber

jetzt gibt es neue Spielregeln und der

aktuelle Zuckerpreis trägt den Rüben-

preis nicht, wir schreiben rote Zahlen.“

Man sei mitten im Kampf um Marktan-

teile. Pfeifer & Langen unternehme

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A K T U E L L E S

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Die Rübe muss sich rechnen

„Keiner, der heute aktiver Betriebsleiter ist, hat sich vorstellen können, Zuckerrüben je

unter einem System ohne Quote, ohne Mindestpreis und ohne klare, stabile Rahmen-

bedingungen mit mehrjähriger Planungssicherheit anzubauen“. Mit diesenWorten

eröffnete Bernhard Conzen, Vorsitzender des Rheinischen Rübenbauer-Verbands e.V.

(RRV), die Mitgliederversammlung am 12. Januar in Bergheim, und fuhr fort: „Uns

stehen die größten Veränderungen seit 50 Jahren ins Haus.“

große Anstrengungen, um Kosten zu

senken, Abläufe zu optimieren und

Energie zu sparen. „Außerdem werden

wir uns von einer erheblichen Anzahl

Mitarbeiter trennen.“

Trotzdem setzt man auf die Rübe.

„Wir wollen unsere Fabriken voll aus-

lasten, das heißt bis zu 40 % mehr Ver-

tragsrüben, was zu Kampagnen mit 120

bis 130 Tagen führen wird.“ Pfeifer &

Langen habe in der Vergangenheit

mehr Zucker verkauft, als Quote vor-

handen war, weil zusätzlich Rohrzu-

cker verarbeitet wurde. Das soll in Zu-

kunft wegfallen und diese Zuckermen-

gen sollen aus Rüben erzeugt werden.

„Sicher wird der Zuckerpreis in Zu-

kunft mehr schwanken, deshalb müs-

sen wir die Chancen und Risiken fair

verteilen.“

Rübe hat auch Konkurrenz

Bernhard Conzen begrüßte das klare

Bekenntnis zur Zuckerrübe. „Eine Ver-

tragsmenge von bis 40 % mehr hieße

rund 4,6 Mio. t Rüben. Das ist ein Wort!

Aber wir brauchen Rahmenbedingun-

gen, damit diese Rübenmenge nach-

haltig angebaut werden kann“, erklärte

Bernhard Conzen. „Die Konkurrenz

der anderen Feldfrüchte ist im Rhein-

land groß, denn hier wächst nicht nur

die Rübe gut.“ Bis zum späten Frühjahr

solle der Kompromiss stehen, dann

würden die noch ausstehenden Win-

terveranstaltungen nachgeholt, um

alle Anbauer über die neuen Vertrags-

konditionen zu informieren.

Frank Walser,

Geschäftsführer

von Pfeifer &

Langen, bekannte

sich klar zum

Zucker aus Rüben.

Fotos: Bernhard Rüb

Neue Beiratsmitglieder

Bei der Mitgliederversammlung gab es einige neue Ge-

sichter, die künftig im Beirat des Rübenbauer-Verbandes

mitarbeiten werden. Als Nachfolger von Heinrich van de

Sand wurde Stefan Bonsels aus Neukirchen-Vluyn für

den Bezirk Wesel in den Beirat gewählt. Florian Oymans

ist Nachfolger von Hubert Boßmann für den Kreis Kleve.

Wieder gewählt wurde Hubertus Velder für den Bezirk

Jüchen, Grevenbroich, Rommerskirchen sowie Martin

Ditges für Titz, Linnich und Jülich. Besonderen Dank

sprach Bernhard Conzen Konrad Peters aus, der nach

26 Jahren im Beirat und 22 Jahren im Vorstand ebenfalls

sein Amt in jüngere Hände gibt. Gewählt wurde Claus

Wynen aus Elsdorf für den Bezirk Bedburg, Bergheim,

Elsdorf. Im Amt bestätigt wurden außerdem Degenhard

Neiße für Erftstadt und Kerpen sowie Johannes Brünker

für den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, Wesseling und

Brühl.

Foto: agrarfoto.com