Background Image
Previous Page  4 / 24 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 4 / 24 Next Page
Page Background

4

|

Zuckerrübenjournal

LZ 51 · 2015

A K T U E L L E S

P O L I T I K | M A R K T | B E T R I E B S W I R T S C H A F T | A N B A U | T E C H N I K | Z U C K E R |

der kürzeren Kampagnen in Appel-

dorn und Euskirchen konzentrierte

sich der Mietenschutz in diesem Jahr

besonders auf die Rüben im Einzugs-

gebiet von Jülich. Das letzte Jahr hat

wieder einmal gezeigt, dass der Frost-

fonds ein erfolgreiches und flexibles

Instrument ist, um die späten Rüben-

lieferungen nachhaltig zu schützen

und die Rübenanbauer vor finanziel-

len Verlusten zu bewahren.

Herausforderung Witterung

Ungefähr 8 % der Rüben wurden früh –

ab dem 19. März – gesät, der überwie-

gende Rest konnte erst nach einer län-

geren Regenperiode nach Ostern aus-

gedrillt werden. Schwierige Auflaufbe-

dingungen der wenigen Frühsaatrü-

ben, die durchschnittlich deutlich

spätere Aussaat als im Vorjahr (Mitte

März) sowie die ungünstige Folgewitte-

rung ließen zeitweise sogar eine knap-

pe Zuckerproduktion erwarten.

Die Unkrautbekämpfung erforderte

auch 2015 wieder einiges an Finger-

spitzengefühl, da zu Beginn der Sprit-

zungen trockene und sehr kühle Be-

dingungen vorherrschten. Im Mai

mussten kurze Regenpausen für die

Unkrautbekämpfung genutzt werden.

Zudem führten neue Zwischenfrucht-

mischungen zum Beispiel mit Buch-

weizen zu größeren Herausforderun-

gen bei den Behandlungen.

Die verzögerte Aussaat sowie die

kühle und feuchte Witterung führten –

wie erwartet – zu einem deutlich ver-

späteten Reihenschluss bei den Zucker-

rüben. Dieser späte Reihenschluss in

der letzten Junidekade erinnerte an die

Jahre 2010 und 2013, die eher unter-

durchschnittliche Ertragsjahre waren.

Ergiebige Niederschläge nach der

Getreideernte ab Mitte August akti-

vierten das Rübenwachstum allerdings

außerordentlich, sodass trotz der

schwierigen Startbedingungen im Jahr

2015 mit 13,4 t/ha ein überdurch-

schnittlicher Zuckerertrag erreicht

wird. Dies ist ein erneuter Beweis für

das sehr hohe Ausgleichspotenzial der

Rübe.

Schulterschluss mit den

Anbauern und Verbänden

Die Zusammenarbeit mit den Anbau-

ern und Anbauverbänden wollen wir

weiter intensivieren. Unsere Aufgabe

wird es sein, unsere Landwirte weiter-

hin von der Rübe und ihren Vorzügen

zu überzeugen. Von Vorteil ist hierbei,

dass die Zuckerrübe im Rheinland lan-

ge Tradition besitzt und die Anbauer

über bestes Know-how verfügen. Als

stabiles Element in der Fruchtfolge ist

sie aus unserem rheinischen Land-

schaftsbild nicht wegzudenken.

Der Rübenanbau und die Zucker-

wirtschaft müssen sich hier im zukünf-

tigen freien Marktgeschehen Chancen

und Risiken für dieses hochwertige

Produkt fair teilen. Vor dem Hinter-

grund der jahrzehntelangen Zusam-

menarbeit und des gegenseitigen Ver-

trauens sind wir sicher, ein tragfähiges

und für beide Seiten auskömmliches

Preismodell mit den Rübenanbauern

entwickeln zu können.

Praxisnahe Beratung

Um die Ertragskraft und damit die At-

traktivität der Zuckerrübe langfristig zu

stärken, organsierte der Landwirt-

schaftliche Informationsdienst Zucker-

rübe (LIZ) auch in diesem Jahr wieder

eine Reihe von Informationsveranstal-

tungen, unter anderem eine gut besuch-

te Roderfahrerschulung. Deren Ziel ist,

insbesondere die schonende Rübenro-

dung immer mehr in den Vordergrund

zu stellen und die finanziellen Auswir-

kungen von vermeidbaren Rodeverlus-

ten zu verringern. Weitere Schwer-

punkte der Arbeit des LIZ 2015 waren

die Beratung zum Zwischenfruchtan-

bau für das Greening und die Redukti-

on von chemischem Pflanzenschutz.

LIZ wird diese Themen auch 2016 wei-

ter vertiefen und umfangreiche Infor-

mationen zur Verfügung stellen.

Um diese Informationen noch

schneller an unsere landwirtschaftli-

RRV-Mitglieder tagen am 12. Januar

Der Rheinische Rübenbauer-Verband

(RRV) lädt seine Mitglieder und inter-

essierte Gäste zu seiner Mitglieder-

versammlung am Dienstag, den

12. Januar 2016 um 13.30 Uhr in das

Medio.Rhein.Erft, 50126 Bergheim,

Konrad-Adenauer-Platz 1, ein.

Auf der Tagesordnung stehen zu-

nächst die Wahlen zum Beirat des Ver-

bandes. Über den Rübenanbau ab 2017

in den Niederlanden wird Dirk de

Lugt von Royal Cosun referieren. Zum

Thema „Rübenanbau und Zuckerver-

marktung ab 2017 im rheinischen An-

baugebiet“ werden Frank Walser, Ge-

schäftsführer der Pfeifer & Langen

GmbH & Co. KG, und Bernhard Con-

zen, Vorsitzender des Rheinischen Rü-

benbauer-Verbandes e.V., sprechen.

Aus organisatorischen Gründen bittet

der RRV, dass Besucher ihre Teilnah-

me bis 4. Januar 2016 per Post, per Fax

an 0228 65 25 14 oder per E-Mail an

mail@rrvbonn.de

anmelden.

Foto: TimWischmann

Foto: RRV