Zuckerrübenjournal 2/2014 - page 9

LZ 20 · 2014
Zuckerrübenjournal
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mer das erneute Austreiben. Ob die
auf Ölrettich abgestimmte Herbizid-
strategie (mehrfacher Debut-Einsatz)
letztendlich zum Erfolg führt, bleibt
abzuwarten.
Es wurde auch versucht, den durch-
wachsenden Ölrettich mechanisch zu
bekämpfen. Dabei wurde neben der
tief arbeitenden Rübenhacke auch ei-
ne Reihenfräse eingesetzt, die bei ei-
ner geringeren Flächenleistung bisher
keine sichtbaren Vorteile zeigte. Die
Rettiche konnten durch das tiefe Ha-
cken teilweise an die Erdoberfläche
gezogen werden und austrocknen. Ob
das Ölrettichproblem damit zumindest
zwischen den Reihen zu lösen ist,
bleibt offen.
War die frühe Saat richtig?
Eine frühe Rübensaat bringt immer Ri-
siken mit sich, die auch in Einzelfällen
2014 zum Tragen kamen. Insgesamt
verschafft die frühe Saat 2014 unter
den diesjährigen Bedingungen den
meisten Rüben einen Entwicklungs-
vorsprung und damit gute Vorausset-
zungen für hohe Zuckererträge.
Martin van Look
Landwirtschaftlicher Informationsdienst
Zuckerrübe, Appeldorn
Oben: Spätkeimer
führen zu Etagen-
rüben.
Rechts: Eine Rei-
henfräse könnte
den Bereich zwi-
schen den Reihen
bereinigen.
Fotos: Martin van
Look (9), Bernd Bruck-
wilder (1)
S
eit mehreren Jahren beträgt der
Anteil der höher dosierten Saatgut-
ausstattungen etwa 60 % am Zucker-
rübensaatgut in Deutschland. Dabei
bestehen zwischen den unterschiedli-
chen Anbauregionen deutliche Unter-
schiede im Einsatz der verschiedenen
insektiziden Ausstattungen. So liegt
der Anteil der höher dosierten Beizen
in der Region West bei etwa 90 % des
Saatgutes. In den Regionen Nord-West
und Süd liegt dieser Anteil bei etwa
Rübenbeizen
im Vergleich
Seit mehreren Jahren sind die höher dosierten
Beizen Poncho Beta+ und Cruiser Force SB und die
geringer dosierten Ausstattungen Janus forte und
Force Magna auf demMarkt vertreten. Seit 2013
ist zudem eine neue insektizide Saatgutausstat-
tung Sombrero zugelassen, welche damit ab die-
sem Jahr auch für die Aussaat zur Verfügung steht.
70 %, wohingegen der Anteil in den Re-
gionen Nord-Ost und Ost nur 20 % be-
trägt. Alle genannten insektiziden Aus-
stattungen enthalten auch Wirkstoffe
aus der Gruppe der Neonicotinoide. Im
Gegensatz zu anderen Kulturen, wie
Raps und Mais, dürfen diese Wirkstof-
fe in Zuckerrüben weiterhin zum
Schutz junger Zuckerrübenpflanzen
verwendet werden. Dies ist dadurch
begründet, dass Zuckerrüben keine für
Bienen attraktiven Pflanzen darstellen
und somit keine Gefahr von ihnen für
die Bienen ausgeht.
Ergebnisse aus Feldversuchen
Koordiniert durch das Institut für Zu-
ckerrübenforschung (IfZ) werden in
jedem Jahr in Zusammenarbeit mit
regionalen Arbeitsgemeinschaften in
Deutschland und international über
die Zuckerunternehmen zahlreiche
Versuche mit den genannten Beizen
Foto: Landpixel
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