Zuckerrübenjournal 2/2014 - page 7

| Z U C K E R | T E C H N I K
A N B A U
B E T R I E B S W I R T S C H A F T | M A R K T | P O L I T I K | A K T U E L L E S |
Pflanzenbestände waren
schon mal besser
Was den Feldaufgang betrifft, so waren
die ganz früh gesäten Rüben meist un-
problematisch. Probleme gab es mit et-
was später gesäten Flächen, die zwi-
schen der Bodenbearbeitung und der
Aussaat stärker austrockneten. Hier
reichte für viele Pillen die Restfeuch-
tigkeit im Boden nicht zum Keimen. In
der Konsequenz kam es zu Etagenrü-
ben oder lückigen Beständen. Dies gilt
auch für Flächen mit einem uneinheit-
lichen und zu grobem Saatbett. Grobe
Oberflächen erschwerten eine optima-
le Ablage. Wurden die Pillen nicht aus-
reichend angedrückt, keimten sie deut-
lich später. Bei zu flach abgelegtem Sa-
men reichten die geringen Nieder-
schläge zwar zum Keimen, aber nicht
immer, um die Keimwurzel ans Wasser
anzuschließen.
Relativ wenige Probleme
Eine früh abgelegte Pille trifft immer
auf hungrige Mäuse und die haben gu-
te Chancen, sie zu finden, wenn es
nach der Saat trocken bleibt, die Pille
flach liegt oder die Bodenstruktur grob
ist. Diese Voraussetzungen waren auf
vielen Flächen gegeben. Dennoch hielt
sich der Mäuseschaden 2014 in Gren-
zen und führte kaum zu Neusaaten. Of-
fensichtlich wurde ausreichend Vor-
sorge durch Ablenkungsfütterung be-
trieben.
Die Schneckenproblematik war
eher gering. Die anhaltende Trocken-
heit hat die Schnecken offensichtlich
von der Rübe ferngehalten, sodass die
fördernden Faktoren, wie milder Win-
W
ährend flach bearbeitete Böden
die Feuchtigkeit noch von unten
in den Saathorizont leiteten, trockne-
ten Schläge mit tiefer Bearbeitung
oder Frühjahrsfurche – oft nach orga-
nischer Düngung – sehr stark aus. Au-
ßerdem waren nach tiefer Frühjahrs-
bearbeitung die Böden häufig sehr klu-
tig und es fehlte an Feinerde. Eine
mehrfache und intensivere Saatbett-
bereitung war notwendig, führte aber
nicht immer zu befriedigenden Ergeb-
nissen. Wer eine Mulchsaattechnik mit
Schneidscheiben eingesetzt hatte, war
bei schwierigem Saatbett eindeutig im
Vorteil.
Am 13. März waren im Gebiet der
Zuckerfabriken Jülich und Euskirchen
schon mehr als 30 % der Rüben gesät,
siehe Grafik 1. An eine so frühe Rüben-
saat kann sich wohl kaum einer erin-
nern. Im nördlichen Rheinland und im
westlichen Münsterland gab es höhere
Winterniederschläge. Zudem trockne-
ten die tonigen Böden im Kreis Kleve
deutlich langsamer ab. Die mittlere
Aussaat war am Niederrhein etwa
zehn Tage später als in der Bucht, wie
die LIZ-Aussaatstatistik zeigt, aber für
die Region immer noch früh.
Rübensaat 2014 – Frühstart,
aber kein Fehlstart
Wenig Regen in denWintermonaten in Verbindung mit warmem und windigem
Wetter Ende Februar und Anfang März schafften trotz fehlender Frostgare im Saat-
horizont gute Bedingungen für eine frühe Rübensaat. Bereits in den ersten März-
tagen stellten, im südlichen Rheinland beginnend, die Rübenanbauer ihre Bedenken
im Hinblick auf Frost, Verkrustung oder Schossern zurück und nutzten die nachhaltig
trockenen Bedingungen, ummit der Saatbettbereitung zu beginnen.
Ein Ölrettichtrieb
nach vorheriger
Glyphosat-
behandlung,
Schlegeln und
erster NA-Be-
handlung mit
30 g Debut in der
Mischung.
Zu flach ins Grobe
abgelegte Pillen
können auch bei
mittleren Nieder-
schlägen nicht auf-
laufen. Sie keimen
und vertrocknen.
Waldmäuse wohnen gerne in
Feldrheinen und Böschungen.
Auf tonigen Böden
fehlte die Frost-
gare besonders.
Entsprechend grob
wurden die Saat-
beete.
LZ 20 · 2014
Zuckerrübenjournal
| 7
Ölrettichbestand im Februar 2014.
1,2,3,4,5,6 8,9,10,11,12,13,14,15,16,17,...24
Powered by FlippingBook