Zuckerrübenjournal 3/2013 - page 6

A K T U E L L E S
P O L I T I K M A R K T B E T R I E B S W I R T S C H A F T A N B A U T E C H N I K Z U C K E R
Rübenpreisen. In den Jahren zuvor war
die Situation unter ökonomischen Ge-
sichtspunkten aber ähnlich schwierig wie
im Rheinland. Der Geschäftsführer des
Anbauerverbandes Jan Kovaczek erläuter-
te den CIBE-Vertretern bei der Tagung das
Ableitungsschema, nach welchem sich
die Mehrerlösbeteiligung der Rüben-
anbauer an höheren Zuckerpreisen be-
misst. Zentrale Kenngrößen sind der
Zuckerverkaufspreis, der Zucker-Referenz-
preis, die Handelsspanne, die Zuckeraus-
beute und ein auszuhandelnder Faktor
für Anbaueranteile am verbleibenden
Betrag. Großen Wert legt man in Tsche-
chien auch auf angemessene Ethanolrü-
benpreise. Zuletzt wurden für Ethanolrü-
ben 32 €/t Rüben bezahlt.
Lange Tradition
Zuckerrübenanbau hat in Tschechien eine
lange Tradition. Bereits 1830 wurden die
ersten Zuckerfabriken errichtet. Das
tschechische Rübenanbaugebiet gliedert
sich in die Regionen Böhmen, Mähren
und Schlesien. Die Zahl der Zuckerfabri-
ken reduzierte sich seit 1990 von 50 zu-
nächst auf elf Fabriken und dann infolge
der Restrukturierung auf sieben Fabriken.
Die Kampagnen sind relativ kurz und
dauern von Ende September bis Mitte/
Ende Dezember. Die mittlere Kam
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pagnendauer beträgt nach Auskunft des
tschechischen Verbandes 85 Tage. Die Rü-
benanbauer sind keine Anteilseigner an
der tschechischen Zuckerindustrie.
Der tschechische Rübenanbauerver-
band nutzte die Exkursion im Anschluss
an die Generalversammlung unter ande-
rem, um den praktischen Rübenanbau
und, gemeinsammit Vertretern der Firma
Tereos, die Zuckerfabrik in Dobrovice vor-
zustellen. Es wurde deutlich, dass die
tschechische Zuckerwirtschaft heutzuta-
ge professionell aufgestellt ist und auf
technisch hohem Niveau arbeitet. Man
ist fest entschlossen, weiter an einer Effi-
zienzsteigerung zu arbeiten und auch die
kommenden politischen Herausforderun-
gen zu bestehen.
Dr. Peter Kasten
Rheinischer Rübenbauer-Verband e.V.
DNZ-Gesamtvorstand in Bonn
Mitte Mai durfte der Rheinische Rüben-
bauer-Verband e.V. (RRV) den Vorstand
des Dachverbandes Norddeutscher Zu-
ckerrübenanbauer (DNZ) und seinen Vor-
sitzenden Helmut Bleckwenn in Bonn be-
grüßen. Der RRV-Vorsitzende Bernhard
Conzen stellte dabei zunächst die Arbeit
und Verbandsstruktur des RRV vor.
Im Zentrum der Gespräche zwischen den
norddeutschen und rheinischen Vor-
standsvertretern stand aber vor allem der
Meinungsaustausch über die aktuelle
Zuckerpolitik, derzeit anstehende Fragen
rund um den Rübenanbau und die
gemeinsame Arbeit in der Arbeitsge-
meinschaft Deutscher Rübenanbauerver-
bände.
Gemeinsam war man der Auffassung,
dass auch für die Zukunft die Aushand-
lung von Branchenvereinbarungen zwi-
schen den Rübenanbauerverbänden und
der Zuckerindustrie ein Kernstück des
EU-zuckerpolitischen Regelwerks sein
müsse.
Dr. Peter Kasten
Rheinischer Rübenbauer-Verband e.V.
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Z U C K E R R Ü B E N
J O U R N A L
LZ 30 · 2013
Foto: Julia Biel
Die Zuckerfabrik in
Dobrovice in
Tschechien.
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