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LZ 51/52 · 2016

Zuckerrübenjournal

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| Z U C K E R | T E C H N I K

A N B A U

B E T R I E B S W I R T S C H A F T | M A R K T | P O L I T I K | A K T U E L L E S |

Neuer Sorten (LNS) und die darauf fol-

genden Sortenleistungsvergleiche (SV)

bilden zusammen das integrierte Sor-

tenprüfsystem. Das Sortenprüfsystem

ist bei Zuckerrüben im Vergleich mit

anderen Fruchtarten bundesweit sehr

effizient gestaltet und wird im Folgen-

den im Hinblick auf eine erfolgreiche

Sortenberatung detaillierter erläutert

(Grafik 2).

Wertprüfung und

Leistungsvergleich Neuer Sorten

Die Wertprüfung erfolgt zweijährig.

Wenn die Grundanforderungen zur

Definition einer Sorte, wie Homogeni-

tät, Stabilität und Unterscheidbarkeit,

erfüllt sind, entscheidet der Sorten-

ausschuss des Bundessortenamtes

über den landeskulturellen Wert (sie-

he Kasten Seite 16) jeder Sorte. Ist die-

ser gegeben, wird die Sorte zugelas-

sen. Die Zulassung erfolgt wegen der

späten Ernte bei Zuckerrüben und an-

schließender Analyse der technischen

Qualität erst Anfang Februar des fol-

genden Jahres.

Sämtliche neu zugelassenen Sorten

werden in den LNS eingestellt. Die

Prüfung der neuen Sorten wird an

denselben Standorten und mit densel-

ben Standardsorten wie in der Wert-

prüfung durchgeführt, sodass ein di-

rekter Leistungsvergleich vor und

nach Zulassung möglich ist. Dabei ist

zu beachten, dass das Saatgut für die

Wertprüfung dem Bundessortenamt

vom Züchter zur Verfügung gestellt

wird, das Saatgut für die LNS-Prüfung

aber vom IfZ beim Züchtungsunter-

nehmen aus meist noch relativ kleinen

Saatgutpartien gezogen wird. Die Leis-

tungsdaten aus der Wertprüfung und

dem LNS stehen bereits ein Jahr nach

der Zulassung als dreijährige Ergebnis-

se für die Beratung des Landwirts zur

Verfügung.

Sortenleistungsvergleiche

Nur die besten Sorten aus dem LNS

haben Marktrelevanz und steigen in

den SV auf. Darin werden die Sorten

so lange getestet, wie sie Bedeutung

am Markt haben. Welche Sorten in

dem Sortenleistungsvergleich getestet

werden, wird im Arbeitskreis Sorten

des Koordinierungsausschusses am In-

stitut für Zuckerrübenforschung (IfZ)

in enger und bewährter Zusammenar-

beit mit den Züchtern entschieden.

Wie schon beim LNS, wird auch für die

weiteren Sortenleistungsvergleiche

Grafik 1: Der Zuckerertrag steigt in Sortenversuchen und in der Praxis

1) Zulassungsjahre 2004 bis 2008 ohne Sorten mit Nematoden- oder Rhizoctoniatoleranz. Ab dem

Zulassungsjahr 2009 mit Nematodentoleranz/-resistenz, aber ohne Rhizoctoniatoleranz.

2) Weißzuckerertrag = tatsächlich erzeugter Zucker, zur Vergleichbarkeit bis 1992 nur Daten alte Bundesländer,

ab 1993 gesamtes Bundesgebiet

1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

Weißzuckerertrag, Weißzuckerwert nachWVZ

2)

BZE, Wertprüfung Bundessortenamt

1)

BZE, Weißzuckerertrag (t ha

-1

)

Grafik 2: Integriertes Sortenprüfsystem

Ablauf der Sortenprüfung bei Zuckerrüben in Deutschland

Züchter

Anmeldung beim

Bundessortenamt

Landeskultureller Wert

Leistungsvergleich

Neuer Sorten

Marktrelevanz

Sortenleistungsvergleiche

Bundes-

sortenamt

Koordinierungs-

ausschuss

Integriertes

Sorten-

prüfsystem

1. und 2. Jahr

Wertprüfung

Jahr

1.

2.

3.

≥ 4.

Anbau

Zulassung