Zuckerrübenjournal 1/2014 - page 22

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Zuckerrübenjournal
LZ 9 · 2014
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T E C H N I K
Z U C K E R |
Steuereinheiten der Geräte über Ka-
mera-, GPS- oder RTK-Steuerung, ge-
trennt von der automatischen Schlep-
persteuerung, ermöglichen eine Ver-
ringerung der unbearbeiteten Fläche,
da deutlich näher an die Rübe gehackt
werden kann. Bei den Arbeitsbreiten
sind bis zu 24 einzelne Hackaggregate
möglich, die separat, wie die Einzeldü-
senschaltung an der Feldspritze, zu-
und abgeschaltet werden können. Da-
durch gehören ungehackte Keile an
schräg verlaufenden Vorgewenden der
Vergangenheit an.
Der Anbau von kombinierten
Bandspritzeinrichtungen, deren Dü-
senstock vor den Hackmessern ange-
bracht ist, mit denen somit unver-
staubte Unkräuter behandelt werden,
ist genauso möglich und erhältlich,
wie die separate Bandspritze beispiels-
weise mit schräg angeflanschten Dü-
senhaltern, um so von der Seite rüben-
schonend in die Reihe zu spritzen.
Mithilfe der Assistenzsysteme sind
mit diesen Geräten hohe Fahrge-
schwindigkeiten und damit hohe Hek-
tar-Leistungen ermüdungsfrei und mit
geringen Pflanzenverlusten möglich.
Auch der Herbizidaufwand der
Bandapplikation wird nochmal redu-
ziert.
Moderne Rübenhacken
in der Praxis
Auf deutschen Rübenäckern sind diese
Profigeräte noch Exoten, aber im be-
nachbarten Ausland, wie in Skandina-
vien oder Frankreich, bereits vermehrt
im Einsatz. Dort ist der Druck zur Re-
duzierung des Pflanzenschutzmittel-
aufwandes bereits vor Jahren zur Rea-
lität geworden oder wird in Kürze ein-
gefordert. Insofern stehen in diesen
Ländern seit einigen Jahren groß an-
gelegte Hackversuche und Feldtage im
Focus der Beratung und die Praxis
musste sich bereits mit den neuen An-
forderungen auseinandersetzen.
Versuchsaktivitäten
in Deutschland
Auch Deutschland wird sich ab 2014
versuchstechnisch mit dem Thema
mechanische Unkrautkontrolle ausei-
nandersetzen. Ein besonderer Schwer-
punkt wird dabei die Unkrautkontrolle
in Mulch sein, da deutschlandweit et-
wa 50 % der Rüben in konservierenden
Anbausystemen wachsen, was in ande-
ren Ländern keine Rolle spielt. Der
Fokus liegt auf dem Einsparungspoten-
zial von Pflanzenschutzmitteln durch
den Einsatz von Hackmaschine und
Bandspritze gegenüber der flächigen
chemischen Unkrautkontrolle.
Erste Tastversuche
Um erste Erfahrungen zu sammeln,
wurden bereits 2013 an zwei Standor-
ten im Rheinland sowohl in Mulch als
auch im konventionellen Anbau Versu-
che durchgeführt. Der Fokus lag mehr
auf der Durchführbarkeit und Prakti-
kabilität solcher Maschinen-Feldversu-
che als in der Erarbeitung exakter Ver-
suchsergebnisse. Daher wurden Stand-
orte mit eher geringer Ausgangsverun-
krautung gewählt.
Bekannte Technik
Zum Einsatz kam eine betriebsübliche
zwölfreihige Standardhacke von
Schmotzer und eine separate
Bandspritze, die im Frontanbau ge-
führt wurde. Durch die getrennten
Verfahren konnte sowohl die Hacke als
auch die Bandspritze zum jeweils opti-
malen Termin eingesetzt werden.
Die 1. NAK wurde als Flächenbe-
handlung durchgeführt, alle weiteren
Maßnahmen wie beschrieben. Im Er-
gebnis war diese Versuchsvariante ver-
gleichbar mit der Unkrautkontrolle bei
der dreimaligen Flächenapplikation, bei
vergleichbaren Kosten aber deutlich re-
duziertem Herbizidaufwand.
Neue Techniken
In dieser Versuchsserie wurden auch
erste Erfahrungen mit neuen Techni-
ken gesammelt, die mechanisch in der
Reihe und auch flächig die Unkräuter
kontrollieren sollen und damit auch
Einsparpotenzial beim Herbizidein-
Die Bandspritzung erfolgt seitlich in die Reihe.
Hacke und Bandspritze sind bekannte Technik im Rübenanbau.
Eine 24-reihige
Rübenhacke.
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