A k T u E L L E S
P o L I T I k M A R k T B E T R I E B S w I R T S c H A F T A N B A u T E c H N I k Z u c k E R
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Z U C K E R R Ü B E N
J O U R N A L
LZ 30 · 2012
bauer im Lippe-Weser-Raum, und Bern-
hard Conzen als RRV-Vorsitzender. Die Ge-
schäftsführung liegt beim RRV-Geschäfts-
führer. Gemeinsam stellten die drei Ver-
bandsvorsitzenden in einer Rückbetrach-
tung fest, dass sich die Zusammenarbeit
zwischen den drei Mitgliedsverbänden
der IG Mitte gut entwickelt habe. In allen
Themen tausche man sich gegenseitig
aus und bringe gemeinsame Belange vor-
an. Das gehe weit über bilaterale Ver-
tragsfragen mit dem gemeinsamen Part-
ner aufseiten der Zuckerindustrie, der
Pfeifer & Langen KG, hinaus. Ein aktuelles
Beispiel ist die Frage der Rübenrodetech-
nik. Das Verfahren der Rübenentblätte-
rung wurde gerade in den Mitgliedsver-
bänden der IG Mitte deutlich forciert und
ist inzwischen in allen Verbandsregionen
ein zulässiges Ernteverfahren. In Koopera-
tion mit dem Institut für Zuckerrübenfor-
schung und der ADR beziehungsweise
dem Institut für Landtechnik der Univer-
sität Bonn wurden Grundlagenversuche
dazu durchgeführt.
Entscheidungen in der IG Mitte trifft
die Mitgliederversammlung. Die Vorga-
ben zur Beschlussfassung sind wie vieles
andere in der Gründungsvereinbarung
von 1992 geregelt. Bei allen Gemeinsam-
keiten und Interessenvertretungen in
übergeordneten Institutionen haben die
drei Verbände ihre Eigenständigkeit, ihre
Kompetenzen und ihre jeweiligen Man-
date behalten. So handelt beispielsweise
jede Region ihre eigene Branchenverein-
barung aus.
Der Rübenanbau in den Anbauregio-
nen der IG Mitte hat sich trotz der gravie-
renden Einschnitte durch die Zucker-
marktreform von 2006 konsolidieren kön-
nen. Im Jahr 2012 bauen die Regionen
auf insgesamt rund 87 000 ha Rüben an,
siehe Grafik 1. Nach deutlichen Anbau-
einschränkungen hauptsächlich infolge
von Zuckermarktreform und Restrukturie-
rung hat sich die Anbaufläche zuletzt
wieder stabilisiert. Eine überaus positive
Entwicklung weist die Ertragskurve aus.
Deren Trend zeigt deutlich nach oben, wie
Grafik 2 und 4 zeigen.
Um den Rübenanbau gegenüber ande-
ren Feldfrüchten wettbewerbsfähig zu
halten, ist dies neben angemessenen Rü-
benpreisen aber auch unabdingbar. Zu ei-
ner nachhaltigen Sicherung des Rübenan-
baus gehört auch politische Stabilität.
Hier sind sich die Verbände einig: Aus
Sicht der IG Mitte gibt es keine Alternative
zu einer Verlängerung der laufenden Zu-
ckermarktordnung bis mindestens 2020,
wenn man den Rübenanbau in Deutsch-
land und Europa und eine ausreichende
Versorgungssicherheit mit einheimischem
Zucker nachhaltig sicherstellen will. Dafür
wird man sich gemeinsam einsetzen.
Dr. Peter kasten
Rheinischer Rübenbauer-Verband e.V.
Grafik 4:
Entwicklung des Zuckerertrags in der IG Mitte
Rheinland
Lage
Könnern
1970
1980
1990
2000
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
0
3
6
9
12
15
Bereinigter Zuckerertrag t/ha
Grafik 3:
Die Verbandsgebiete der Interessengemeinschaft
Zuckerrübenanbau Mitte
Kartenquelle: WVZ
Standorte des Zuckerrübenanbaus
und der Zuckerfabriken 2011/12
Zuckerrübenanbau
in Prozent der Ackerfläche
2 – 10
über 10
Maschinenvorführung am 7. Oktober auf dem Gut Bongartzhof
Die Arbeitsgemeinschaft Zuckerrübenanbau,
bestehend aus Rheinischem Rübenbauer-
Verband, Pfeifer & Langen/ LIZ und der Land-
wirtschaftskammer NRW, veranstaltet ge-
meinsammit demMaschinenring Neuss-
Mönchengladbach-Gillbach e.V. am Sonntag,
den 7. Oktober, in Neuss-Röckrath auf dem
Gut Bongartzhof eine Maschinenvorführung
zu den Themen Rübenerntetechnik, Mieten-
abdeckung und Biogasrübenreinigungs-
technik.
Vorgestellt werden unter anderem die neusten
Entwicklungen im Bereich der Rodetechnik, der
maschinellen Mietenabdeckung mit Rüben-
schutzvlies sowie die Rübenreinigungs- und
Verladetechnik. Zum Thema Biogasrüben wer-
den Reinigungs- und Entsteinungsverfahren
gezeigt. Weiterhin werden verschiedene pflan-
zenbauliche Demonstrationsversuche rund um
die Zuckerrübe angelegt und mit praxisnahen
Empfehlungen für Besucher versehen. Zahlrei-
che Informationsstände rund um die Rübe
werden das Programm abrunden. Der Weg
zum Gut Bongartzhof in Röckrath wird ab der
Autobahnabfahrt Nr. 14 Kappeln auf der Auto-
bahn A 46 beschildert sein. Alle Anbauer und
interessierten Gäste sind herzlich willkommen.