Zuckerrübenjournal 3/2012 - page 11

LZ 30 · 2012
Z U C K E R R Ü B E N
J O U R N A L
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Z u c k e r T e c h n i k   
A n b a u
   B e t r i e b s w i r t s c h a f t M a r k t
P o l i t i k A k t u e l l e s
Letzte Schosser und Unkraut
beseitigen
Die Witterung der letzten Wochen hat
auf Standorten mit typischer Spätverun-
krautung zu einem Neuauflauf beispiels-
weise von Bingelkraut, Hundspetersilie
oder Hirsearten geführt. Erneute Kontrol-
len und möglicherweise die Nacharbeit
per Handarbeit stehen an. Dringend ent-
fernt werden müssen jetzt vor der Sa-
menreife die letzten Schosser.
Weiter auf Blattkrankheiten
kontrollieren
Neben Cercospora müssen wöchentlich
auch Ramularia, Mehltau und Rübenrost
kontrolliert werden. Beregnung, enge Rü-
benfruchtfolgen, starker Befall auf der
angrenzenden Nachbarfläche imVorjahr
und geschwächte Pflanzen erhöhen das
Befallsrisiko. Die Wirkungsdauer der Mit-
tel ist begrenzt und erfordert spätestens
nach vier Wochen erneute Kontrollen.
Weitere Infos zum Befallsverlauf in Ihrer
Region unter
oder
-
online.de.
Seit 2009 ist Verticillium als neue Pilz-
krankheit im Rheinland hinzugekommen.
Der Schadpilz profitiert von hohen Tem-
peraturen und ist bislang leider nicht zu
bekämpfen.
Auf tierische Schaderreger achten
Der Schutz durch die Insektizide in der
Beize ist nach sechs bis acht Wochen ab-
gelaufen. Im Anschluss daran können
Schädlinge, wie Schwarze Bohnenlaus,
Gamma-Eule, Weichwanzen und Rüben-
motte, die Rüben schädigen. Kontrollen
sind dringend angeraten.
Rübenfäulen sicher unterscheiden
Bei den Kontrollen auf Blattkrankheiten
sollten sie gleichzeitig auch auf Rüben-
fäulen kontrollieren. Als mögliche Schad-
ursachen sind der Befall mit Ditylenchus
(Verursacher sind frei lebende Nemato-
den), Rhizoctonia solani (Verursacher ist
ein Pilz), die Rotfäule (Verursacher ist
ebenfalls ein Pilz) und die Herz- und Tro-
ckenfäule als Folge von Bormangel zu
nennen. Bei Auffälligkeiten sollte man
sich umgehend mit der Beratung in Ver-
bindung setzen und die genaue Ursache
abklären lassen.
Bodenproben nicht vergessen
Der Gesetzgeber fordert Bodenproben für
jede Fläche mit mehr als 1 ha Größe spä-
testens alle sechs Jahre. Kontrollieren Sie
daher allein aus diesem Grund die vorlie-
genden Bodenuntersuchungsergebnisse.
Ohne aktuelle Ergebnisse macht die Dün-
geplanung keinen Sinn. Daher jetzt auf
den Stoppeln entsprechende Bodenpro-
ben selber ziehen oder durch entspre-
chende Probenehmer ziehen lassen.
Stoppelkalkung planen
Üblicherweise erfolgt die Kalkung in der
Fruchtfolge vor Blattfrüchten, wie Zu-
ckerrüben, Raps oder Mais. Bewerten Sie
anhand der aktuellen Bodenuntersu-
chungsergebnisse in Abhängigkeit von
der Bodenart den tatsächlichen Kalkbe-
darf der Flächen. Bei zu hohen pH-Wer-
ten sollten Sie zumindest eine Rotation
mit der Kalkdüngung aussetzen.
Neue Spielregeln bei organischen
Düngern
Neue Spielregeln gibt es zum Einsatz von
Gülle, Gärresten und Hühnertrockenkot
für den Herbsteinsatz. Eine Herbstdün-
gung ist nur noch dann zulässig, wenn
ein tatsächlicher Düngebedarf besteht.
Zulässig ist der Einsatz nur noch mit
nachfolgendem Zwischenfruchtanbau, zu
Winterraps oder nach Vorfrucht Getreide
zur Strohausgleichsdüngung, wenn das
Endspurt auf dem Rübenacker
Auch wenn die Ernte schon in Sicht ist, sind jetzt noch einige
Dinge auf dem Rübenacker zu beachten.
Ramularia-Blattflecken
Fotos: Christian Heinrichs
Befall mit Heterodera
Bohrmangel kann sich auch als Flankenfäule
zeigen.
Cercospora-Befall auf etwa 10 % der Blatt­
fläche.
Ditylenchus-Schaden
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10 12,13,14,15,16,17,18,19,20
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