Zuckerrüben Journal Nr. 01/2018

LZ 9 · 2018 Zuckerrübenjournal | 9 Erträge spitze, Preise ungewiss Auf der Mitgliederversammlung des Rheinischen Rübenbauer-Ver- bandes vor zwei Jahren wurde noch heftig über die Frage diskutiert, wie es weitergeht mit der Rübe. Die Vertragsbedingungen mit Pfeifer & Langen sind zwar inzwischen in Kraft, trotzdemwurde bei der Mitgliederversammlung Ende Januar in Bergheim erneut viel diskutiert, vor allem über die aktuellen Zuckerpreise und die Aus- wirkungen auf das Rheinland. „V or zwei Jahren waren wir mitten in den Vertragsverhandlungen. Seit dem 1. Oktober 2017 wirken nach fünf Jahrzehnten Stabilität freie Kräfte am Zuckermarkt“, so Bernhard Conzen, Vorsitzender des Rheinischen Rüben- bauer-Verbandes, in seiner Begrüßung. „Ich kann jeden Anbauer verstehen, der sich Sorgen um die Preise macht, aber wir sollten trotzdem das sehr gute Ern- teergebnis zu schätzen wissen. Es zeigt, zu was unsere Region imstande ist.“ Es gebe starke Argumente für den heimi- schen Anbau und der freie Markt müsse sich in den nächsten Jahren finden, schließlich sei die neue Situation gerade einmal vier Monate alt. Leitlinien für NRW Die Leitlinien der nordrhein-westfäli- schen Landwirtschaftspolitik stellte Hans Leser vom NRW-Landwirt- schaftsministerium vor, der Ministerin Christina Schulze Föcking vertrat, die an den Koalitionsverhandlungen in Berlin teilnahm. Sie wolle gemeinsam mit den Landwirten und nicht gegen die Landwirte Politik machen. So seien von der Agrarministerkonferenz, de- ren Vorsitz NRW innehat, einige Eck- punkte für die Verhandlungen der künftigen gemeinsamen EU-Agrarpoli- tik festgelegt worden. Der Finanzrah- men solle das bisherige Volumen be- halten, die Bürokratie solle weiter ab- gebaut werden, die Handlungsspiel- räume für die Länder in der EU sowie die Bundesländer sollten erweitert werden und die Verteilung auf die ers- te und zweite Säule solle bleiben wie bisher, um Planungssicherheit für die Betriebe zu erreichen. Eine große Herausforderung sei die Düngeverordnung, die leider auch viel Bürokratie mit sich bringe. Da diese wichtig für den Wasserschutz sei, setze die NRW-Ministerin weiterhin auf die bewährte Kooperation mit den Land- wirten. Zum Thema Biodiversität erklärte Leser, dass hier schon große Vorleis- tungen erbracht worden seien. Rund 8 000 Betriebe täten schon sehr viel für den Insektenschutz auf rund 140 000 ha in NRW. Zum Zucker- markt erklärte Hans Leser, dass die Bedingungen im Rheinland sehr gut seien, wie die aktuellen Erträge von 88 t/ ha zeigten. Die Region sei sehr wettbewerbsfähig und habe sich kon- sequent auf den Markt ausgerichtet. „Das ist natürlich keine Garantie für Wichtige europä- ische Rübenan- bauregionen – so auch das Rhein- land – fuhren eine Spitzenernte ein. | Z U C K E R | T E C H N I K | A N B A U | B E T R I E B S W I R T S C H A F T | M A R K T | P O L I T I K A K T U E L L E S | Beiratsmitglieder wiederge- wählt Im Rahmen der Mitgliederversammlung standen die Wah- len für einige Beiratsmitglieder an. Da kein Beiratsmitglied aus Altergründen ausschied, standen vier bekannte Gesich- ter zur Wiederwahl an, die von der Versammlung in ihren Ämtern bestätigt wurden. Für den Bezirk Mettmann, Leverkusen und Rheinisch-Bergi- scher Kreis war dies Josef Aschenbroich und für den Bezirk Köln, Frechen, Hürth, Pulheim und Dormagen Michael Fren- ger. Ebenfalls wiedergewählt wurden Yvonne Hogen für den Bezirk Kreis Aachen, Aldenhoven, Inden, Langerwehe und Übach-Palenberg sowie Dr. Karl-Otto Ditges für den Bezirk Weilerswist, Euskirchen, Mechernich, Kall, Bad Münstereifel und Zülpich. ■ Hans Leser, NRW- Landwirtschafts- ministerium Foto: Natascha Kreuzer

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