Zuckerrüben Journal Nr. 01/2018

A K T U E L L E S P O L I T I K | M A R K T | B E T R I E B S W I R T S C H A F T | A N B A U | T E C H N I K | Z U C K E R | „Gekoppelte Prämien schaden dem gesamten EU-Zuckermarkt“ 8 | Zuckerrübenjournal LZ 9 · 2018 Dr. Volker Wissing, Landwirtschaftsminister von Rheinland-Pfalz, informierte sich über die wirtschaftliche Situation der Zucker- wirtschaft nach dem Ende des Quotensystems und über die Aus- wirkungen eines möglichen Verbots der Beizmittel aus der Grup- pe der Neonicotinoide, hier im Gespräch mit Dr. Peter Kasten. NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking be- tonte bei ihrem Standbesuch die große wirtschaftliche Bedeu- tung der Zuckerwirtschaft in NRW. Neben aktuellen Fragen zum Zuckermarkt wurden auch die Zulassungssituation von Pflanzenschutzmitteln und das Thema Zucker in der Ernährung diskutiert. Rechts im Bild Bernhard Conzen und Staatssektretär Dr. Heinrich Bottermann. Michael Horper (2. v.r.). Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nas- sau e.V., freute sich im Gespräch mit Bernhard Conzen, Vorsitzender des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes (RRV), Günter Tissen, Geschäftsführer der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker, und Dr. Peter Kasten, Geschäftsführer des RRV, über die deutliche Ausdehnung des Zuckerrübenanbaus in den Regionen Maifeld und Grafschaft. sönlichen Gespräch zeigte die WVZ, wie jeder Verbraucher einfach selbst entscheiden kann, wie viel Zucker er essen möchte. WVZ Die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) fordert eine Abschaffung der ge- koppelten Zahlungen im Rübenanbau. „Die Zahlungen verzerren denWettbe- werb massiv zulasten der Zuckerwirt- schaft in Deutschland und anderen Län- dern, in denen die Rübenbauern keine gekoppelten Prämien erhalten. Sie ze- mentieren nicht-wettbewerbsfähige Strukturen und widersprechen dem Prin- zip des einheitlichen Binnenmarkts“, sagt Dr. Hans-Jörg Gebhard, Vorsitzender des Vorstandes der WVZ. Die WVZ beruft sich unter anderem auf eine vor kurzem ver- öffentlichte Studie der niederländischen Universität Wageningen. Die Wissen- schaftler kamen zu dem Ergebnis, dass Zuckerrüben in allen Prämien-Ländern im Vergleich mit Getreide und Raps auch oh- ne gekoppelte Prämien wettbewerbsfä- hig sind. Die Sorgen von Landwirten, oh- ne gekoppelte Prämien den Rübenanbau einstellen zu müssen, ist damit unbe- gründet. Im Gegenteil: Zahlungen in Prä- mien-Ländern wie Polen, Italien und Tschechien führen dort zu einer Ausdeh- nung des Zuckerrübenanbaus – der da- durch gleichzeitig ausgelöste Preisrück- gang für Zucker benachteiligt die Zucker- wirtschaft in den Ländern ohne Prämien. „Diese Entwicklung widerspricht den Zie- len der Reform des Zuckermarktes und konterkariert alle Beteuerungen der Kommission während der Reformdebat- te“, so Gebhard. „Gekoppelte Zahlungen verzerren nicht nur denWettbewerb, sondern fördern auch die Renationalisie- rung der Agrarpolitik. Sie müssen des- halb im Rahmen der nächsten Agrarre- form abgeschafft werden!“ WVZ Die Förderung der Artenvielfalt und Biodiversität ist nicht nur ein Anliegen der Land- wirtschaft, entsprechende Aktivitäten verbessern das Image in der Bevölkerung, so Dr. Armin Hentschel von der Landwirtschaftskammer NRW, im Gespräch mit BLE- Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden, Geschäftsführer Günter Tissen von der WVZ und Dr. Peter Kasten. Mit dem Rübenanbau seien Maßnahmen wie beispielsweise die Ein- saat von Blühstreifen gut zu kombinieren.

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