Zuckerrüben Journal 04/2018

24 | Zuckerrübenjournal LZ 50 · 2018 | A K T U E L L E S | P O L I T I K | M A R K T | B E T R I E B S W I R T S C H A F T | A N B A U | T E C H N I K Z U C K E R Entscheidend ist die Kalorienbilanz und nicht nur ein einzelner Nährstoff. Hilft eine Zuckersteuer? Auch eine Zuckersteuer macht daher niemanden gesund und hilft auch nicht im Kampf gegen Übergewicht. Sie ist vielmehr kontraproduktiv, weil sie den Fokus ausschließlich auf einen Nährstoff, den Zucker, legt und damit eine ehrliche Ernährungsdiskussion verhindert. Übergewicht hat viele Ur- sachen. Entscheidend bleiben aber im- mer die Kalorien – wie viele wir auf- nehmen und wie viele wir verbrau- chen. Deshalb müssen wir über unse- ren Lebensstil, über das Gesamtpaket aus Ernährung, Genuss und Bewe- gung, reden. Und auch die Erfahrungen aus dem Ausland sprechen nicht dafür, dass Steuern ein geeignetes Mittel zur Prävention von Zivilisations- krankheiten sind. Tatsächlich gibt es bis heute keine Beweise dafür, dass die Menschen in die- sen Ländern durch die Einfüh- rung einer Zuckersteuer schlan- ker und gesünder werden. Fazit Ernährung ist ein komplexer, langfristiger und vor allem indivi- dueller Prozess. Was für den einen gesund ist, muss für den anderen nicht richtig sein. Eine ausgewogene Ernäh- rung wird letztlich von der Summe der verzehrten Lebensmittel bestimmt, nicht von einzelnen Nährstoffen. Eine Fokussierung auf Zucker kann sogar schnell zum Bumerang werden. Sie schürt die Illusion, allein der Zuckerverzehr mache uns dick und schon der Verzicht auf Zucker mache uns schlank und gesund. Wenn wir Zucker in unseren Lebensmitteln re- duzieren, dann muss dies auch zu ei- ner deutlichen Kalorienreduktion füh- ren. Nur dann lässt sich wirksam Über- gewicht und damit verbundenen Fol- geerkrankungen vorbeugen. Zucker ist ein Naturprodukt und traditioneller Bestandteil einer ausge- wogenen Ernährung. Mit der Initiative „Schmeckt Richtig!“ möchte die deut- sche Zuckerwirtschaft zur sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Zucker einladen. Weitere Informatio- nen stehen auf www.schmecktrichtig. de bereit. Günter Tissen Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) Das nächste Zuckerrüben- journal erscheint am 28. Februar 2019. Mitteilungen des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes e.V. und der Bezirksgruppe Nordrhein des Vereins der Zuckerindustrie e. V. Redaktion: Natascha Kreuzer (verantwortlich) Rochusstraße 18 53123 Bonn Telefon: (0228) 96499717 Fax: (0228) 96499718 E-Mail: ZRJournal@gmx.de Rheinischer Rübenbauer-Verband e. V. Telefon: (02 28) 65 25 34 Bezirksgruppe Nordrhein des Vereins der Zuckerindustrie e. V. Telefon: (02 21) 4 98 03 32 Redaktionsbeirat: Johannes Brünker, Clemens Eßer, Dr. Helmut Esser, Dr. Peter Kasten, Sebastian Lammerich Verlag: Rheinischer Landwirtschafts-Verlag GmbH Rochusstraße 18, 53123 Bonn Telefon: (02 28) 5 20 06-535 Fax: (02 28) 5 20 06-560 Satz: Print PrePress GmbH & Co. KG 53340 Meckenheim Druck: L.N. Schaffrath Druck Medien 47594 Geldern 24 | Zuckerrübenjournal LZ 50 · 2018 Wer zu viel isst, nimmt zu. Das hat mit der Zucker- menge gar nichts zu tun, sondern mit der Kalorien- menge, die man aufnimmt. Fotos: Imago

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