Zuckerrüben Journal Nr. 03/2018

LZ 29 · 2018 Zuckerrübenjournal | 5 In der dem eigentlichen Kongress vorgelagerten Generalversammlung übergab der Vorsitzende der Arbeitsge- meinschaft Deutscher Rübenan- bauerverbände (ADR) und des Rheini- schen Rübenbauer-Verbandes (RRV), Bernhard Conzen, zunächst das Amt des CIBE-Präsidenten an den Franzosen Eric Lainé. Lainé ist Präsident des Ver- bandes der französischen Zuckerrü- benanbauer (CGB). Turnusmäßig geht die CIBE-Präsidentschaft nach vier Jah- ren an den Vorsitzenden oder Präsiden- ten eines anderen CIBE-Mitgliedsver- bandes über. Zeitgleich übernahm Bern- hard Conzen den Vorsitz des zuckerpoli- tischen Ausschusses der CIBE (EGAC). Die Direktorin der CIBE, Elisabeth Lacoste, zeigte anschließend die Ver- änderungen der EU-Zuckerwirtschaft in den vergangenen Jahren auf. Zu- ckerrübenanbau und Zuckerfabriken (Grafik 1 und 2) seien deutlich effekti- ver geworden. Beides sei angesichts des wachsenden Wettbewerbsdrucks auf Zucker und Rübe allerdings auch unverzichtbar zur nachhaltigen Siche- rung der Rübenzuckerproduktion. Beim Zuckerertrag konnte EU-weit in 2017/18 mit durchschnittlich 12,63 t/ha ein Spitzenresultat eingefahren wer- den. Das Rheinland mit einem berei- nigten Zuckerertrag von knapp 14 t je ha rangierte im Regionenvergleich in der Spitzengruppe. Ein wichtiger Fak- tor für die Fabrikeffizienz und Kosten- degression der Zuckerunternehmen sei die Kampagnelänge. Diese habe in 2017/18 im EU-Durchschnitt 133 Tage betragen und nahm damit gegenüber 2015/16 (104 Tage) um 28 % und gegen- über 2016/17 (199 Tage) um 12 % zu. 2 Mrd. € Gewinntransfer an Zuckerverarbeiter Der neue CIBE-Präsident Lainé fand gleich in seiner Begrüßungsrede deut- Im Rahmen des CIBE-Kongresses Mitte Mai in Bel- gien übergab der Vorsitzende des Rheinischen Rü- benbauer-Verban- des (RRV), Bern- hard Conzen, das Amt des CIBE-Prä- sidenten turnus- gemäß an den Franzosen Eric Lainé. Foto: Dr. Peter Kasten Dies sind insbesondere: ◾ die schwierige Lage an den interna- tionalen Zuckermärkten in Verbin- dung mit historisch niedrigen Zu- cker- und Rübenpreisen, ◾ die zunehmenden Restriktionen im Bereich des chemischen Pflanzen- schutzes in der EU, vor allem das Verbot der neonikotinoidhaltigen Rübenbeizen und ◾ die überall zunehmenden Diskussi- onen rund um das Lebensmittel Zucker, deren Auswirkungen inzwi- schen marktrelevant werden. Schon die Teilnehmerzahl machte die Veränderungen deutlich, die sich seit dem letzten Kongress 2015 in Berlin in- zwischen ergeben haben. Mit rund 190 Delegierten aus nur noch 14 EU-Mit- gliedstaaten und der Schweiz war der Kongress deutlich schwächer besucht als noch vor drei Jahren. Die gravie- renden wirtschaftlichen Veränderun- gen infolge der Marktordnungsreform zeigen bereits ein Dreivierteljahr nach Beginn der neuen Zeitrechnung ohne Quoten- und Mindestpreissystem deut- liche Auswirkungen. Mehr Herausforderungen als Perspektiven Mitte Mai fand in Gent in Belgien der 45. Kongress der Internationalen Vereinigung Europäischer Rübenanbauer (CIBE) statt. Die Veranstaltung war geprägt durch die großen Herausforderungen, denen sich der Sektor derzeit zu stellen hat. | Z U C K E R | T E C H N I K | A N B A U | B E T R I E B S W I R T S C H A F T | M A R K T | P O L I T I K A K T U E L L E S | In der letzten Kampagne wurden EU-weit 12,63 t/ha Zucker geerntet. Foto: Strube

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