Zuckerrüben Journal Nr. 01/2018

LZ 9 · 2018 Zuckerrübenjournal | 3 | Z U C K E R | T E C H N I K | A N B A U | B E T R I E B S W I R T S C H A F T | M A R K T | P O L I T I K A K T U E L L E S | europäischen Rübenanbauregionen – so auch das Rheinland – fuhren eine Spitzenernte ein. Der durchschnitt- liche Rübenertrag im Rheinland von letztendlich 87,6 t/ha bei einem Zuckergehalt von 17,9 % bedeuten erst- malig einen gewachsenen Zucker- ertrag von 15,7 t/ha. Damit setzt sich der seit mehr als zehn Jahren anhal- tende Trend von durchschnittlich mehr als 2 % Ertragszuwachs pro Jahr fort, siehe Grafik. Trend und Ernteer- gebnis sind erfreulich und bestätigen die Wettbewerbsfähigkeit der rheini- schen Rübenanbauregion. Dieser Er- tragszuwachs wird dringend benötigt, wenn die Zuckerrübe im Wettbewerb der Feldfrüchte und Rübenzucker auf den internationalen Zuckermärkten wettbewerbsfähig bleiben sollen. Der außergewöhnlich hohe Ertrag ist in erheblichem Maße die Folge günstiger Wachstumsbedingungen im vergangenen Jahr. Nach einer termin- gerechten Rübensaat Ende März bis Anfang April folgte ein trocken-heißer Frühsommer, der zu einem verstärkten Wurzeltiefgang der Rüben führte. Ab Mitte Juli herrschte wechselnde Witte- rung ohne extreme Wetterausschläge vor. Der Befall mit Blattkrankheiten schwankte regional. Insgesamt war es ein durchschnittliches Befallsjahr mit einzelnen Hotspots. Die Zahl der Be- handlungen schwankte von null bis zwei, nur in Einzelfällen lag sie darü- ber. Erfreulich war der geringe Befall mit Wurzelfäulen, was nicht nur auf das Jahr und die Witterung, sondern auch auf das eingesetzte, resistente Saatgut auf bekannten Befallsflächen zurückzuführen war. Mit ein wenig Sorge ist der lokal auftretende stärkere Befall mit Rotfäule zu betrachten. Hier gibt es derzeit noch keine wirklichen Bekämpfungsmöglichkeiten. Wetter spielte mit Die Rodearbeiten konnten in dieser Kampagne unter besseren Bedingun- gen durchgeführt werden als im Vor- jahr. Der durchschnittliche Gesamtab- zug inklusive des pauschalen Kopfab- zugs von 2,9 % lag mit knapp unter 8 % auf gutem Niveau. Dass dieser Wert nicht zum Kampagneende hin anstieg, Ü berall in der EU, nicht nur im Rheinland, wurde das Anbaujahr 2017 im Hinblick auf die anstehenden, gravierenden Veränderungen im Zu- ckersektor mit Spannung, vor allem aber mit Skepsis erwartet. Niemand konnte im Vorfeld wirklich wissen, wie sich der europäische Zuckermarkt un- ter den neuen Vorzeichen entwickelt. Bekannt war zwar bereits seit dem letzten Frühjahr, dass die Anbaufläche gegenüber 2016 in der EU um rund 17 % ansteigt. Nicht absehbar war aber, wie das daraus resultierende Angebot an Rübenzucker wirklich aussieht, denn das hing und hängt ganz wesent- lich von den erzielten Erträgen ab. Diese können bei Rüben bekanntlich erheblich schwanken. Rekordernte im Rheinland Tatsächlich kam es in der EU zu einem pflanzenbaulich herausragenden, marktwirtschaftlich aber heraus- fordernden Ergebnis. Die wichtigsten Die Region hat ihre Hausaufgaben gemacht Am 24. Januar wurde die erste Kampagne unter den Vorzeichen der neuen Gemeinsamen Marktordnung ohne Zuckerquoten und ohne Rübenmindestpreis im Rheinland abgeschlossen. Eine erste Bilanz beinhaltet viel Licht, aber auch Schatten. Der Rübenertrag lag bei 87,6 t/ha mit 17,9 % Zucker. Foto: RRV

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