Zucker & Rübe haben
in Europa Perspektive
Der Countdown zumWettbewerb in der europäischen Zuckerindus-
trie läuft – nächsten Oktober endet die alte Zuckermarktordnung:
Für Rübenanbauer und für Pfeifer & Langen als Zuckerunternehmen
bedeutet dies neue Herausforderungen, aber auch neue Chancen.
I
m Herbst nächsten Jahres fallen we-
sentliche Elemente der Zucker-
marktordnung weg. Intensiverer Wett-
bewerb und somit auch stärker
schwankende Preise sind zu erwarten.
Die Angebotsmenge an Rübenzucker
wird steigen, auf der anderen Seite
wird das Angebot an Rohzucker und
dessen Verarbeitung wegen der Wett-
bewerbsfähigkeit des Rübenzuckers
deutlich zurückgehen. Zudem hat die
EU ab Herbst 2017 wieder freien Zu-
gang zum Weltmarkt als eine Art Ven-
til, wenn Angebot und Nachfrage aus-
einanderlaufen.
Wie viel Vertrauen die Rübenanbau-
er in einen verlässlichen Zuckermarkt
und auch in uns als Zuckerunterneh-
men setzen, ist auch daran abzulesen,
dass die meisten Rübenanbauer an un-
ser flexibles Rübenpreis-Modell glau-
ben und es mit überwältigender Mehr-
heit gezeichnet haben. Wie Bernhard
Conzen, Vorsitzender des Rheinischen
Rübenbauer-Verbandes, über die euro-
päische Zuckerproduktion – und vor al-
lem die im Rheinland – denkt, hat er
im Zuckerrübenjournal 2/2016 formu-
liert: „Zuckerrübenproduktion hat eine
Zukunft in Europa.“
Die Zuversicht ist vollkommen be-
rechtigt, denn unser erklärtes Ziel
deckt sich vollständig mit den Interes-
sen der Rübenanbauer: Wir wollen
weg vom importierten Rohrzucker und
hin zu mehr heimischen Rüben, dem
süßen Rohstoff aus unserer Region.
Übrigens ist das ein Paradebeispiel
nachhaltigen Wirtschaftens. Was auch
für ein Ja zu mehr Rübenzucker
spricht, ist unser Modell der Zuckerab-
satz-Steuerung: Wir legen jedes Jahr
fest, welche Menge wir am Markt ab-
setzen können – und steuern so den
Rübenanbau rational und sinnvoll
„Wir wollen unsere Kunden in Europa sicher
und nachhaltig mit Rübenzucker versorgen.“
Uwe Schöneberg, Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG
„Tag der Rübe“ der VHS Eschweiler
Erstmals veranstaltete die Volkshoch-
schule Eschweiler einen Tag der Rübe,
zu dem sich einige interessierte Bürger
angemeldet hatten. Vertreter des Rhei-
nischen Rübenbauer-Verbandes infor-
mierten die Besuchergruppe über den
Ablauf des Rübenjahres von der Saat
bis zur Ernte und den Transport der
Rüben zur Zuckerfabrik. Auf einem
Rübenfeld in der Nähe von Inden er-
läuterte Roderfahrer Hubert Reinartz
vomMaschinenring Rheinland-West
alle Arbeitsschritte der Erntemaschine
und beantwortete viele Fragen. Beein-
druckend war für die Teilnehmer spä-
ter auch zu sehen, wie schnell der Auf-
nahmetisch der Rübenlademaus nach
dem Aufladen einer Rübenmiete ein-
geklappt war und die Maschine somit
zur Straßenfahrt umgebaut war.
Nach der Mittagspause stand für
die Besuchergruppe eine Führung in
der Zuckerfabrik Jülich an, bei der
der Weg der Rübe von der Anliefe-
rung auf dem Rübenhof, der Wäsche
bis zur Verarbeitung zum Endpro-
dukt Rübenzucker aufgezeigt wurde.
Markus Heimbach
Rheinischer Rübenbauer-Verband e.V.
Fotos: Twan Wiermans
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LZ 51/52 · 2016
Zuckerrübenjournal
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